4hundred an Dich: Ein Hallo, ein Dankeschön & warum Du warten musstest
14 Mär 2018, 12:00:56
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Hallo liebe 4hundred Community!
Wir freuen uns so, dass ihr da seid. Wir haben uns ja ganz schön was vorgenommen: den Energiemarkt Deutschland so richtig aufzumischen. Es gibt so viele Dinge, die einfach nicht gut laufen. Wir finden (und das war auch der Grund, warum wir 4hundred gestartet haben), dass der Kunde in Deutschland einfach viel zu kurz kommt. Einige von Euch haben hier berichtet, dass es beim Wechsel zu 4hundred Verzögerungen gegeben hat. Gut, dass wir in unserer Community drüber reden können.
Fakt ist: Der deutsche Energiemarkt ist durch veraltete Methoden und bürokratische Hürden einer der langsamsten auf dem europäischen Markt. Ein Wechsel von einem Energieanbieter zum anderen kann daher schnell zu unerwünscht langen Verzögerungen führen. Leider haben wir dies am eigenen Leib erfahren. Als Energie-Startup hat man einige Schritte zu erledigen, ehe man ohne lange Wartezeiten für seine Kunden operieren kann (die alteingesessenen Anbieter haben da einen Vorteil – aber bald sind auch wir durch... in 95% Deutschlands geht der Wechsel zu 4hundred mittlerweile ganz normal und flink vonstatten und wir arbeiten daran, die Wartezeit weiterhin zu reduzieren.
Aber warum können die Prozesse des Energiemarktes den Wechsel so schwer machen? Um alle unsere Kunden in Deutschland mit Energie versorgen zu können, müssen wir sogenannte Lieferantenrahmenverträge (LRV) mit allen Netzbetreibern Deutschlands abschließen. Der LRV ist die Voraussetzung für die Aufnahme der Marktkommunikation. Die Marktkommunikation ist die Voraussetzung für das Einstellen und Durchführen eines Wechsels. So weit, so gut.
Im LRV wird vereinbart, dass wir über die lokalen Leitungen die Energie in Dein Haus liefern dürfen (eine extra Leitung legen wir ja nicht) – die Netzbetreiber sind übrigens auch zuständig für die Installation, Wartung, Eichung und jährliche Ablesung der Zähler (aber das ist ein anderes Thema). Zurück zu den Netzbetreibern: Davon gibt’s in Deutschland über 1000! Und mit jedem einzelnen müssen wir einen Vertrag abschließen. Bis Ende März sieht das noch so aus: Papier! Ungefähr 55 Seiten für einen Gasvertrag und circa 35 für Strom. Der für Strom ist richtig kompliziert. Da besteht aus nicht nur einem Teil, sondern aus vier:
1. die eigentliche Netznutzungsvereinbarung (im von der Bundesnetzagentur vorgeschriebenen Standardtext),
2. die Vereinbarung, dass man elektronisch Daten austauschen darf (auch hier keine freie Wahl, sondern ein Muss),
3. die sog. Zuordnungsvereinbarung, die vereinbart, dass der Bilanzkreisverantwortliche (das ist in unserem Fall unser Stromlieferant Statkraft) das Netz des Netzbetreibers für die Belieferung von Strom nutzen darf (da ist dann also eine weitere Partei mit im Spiel und trägt zusätzlich zu Verzögerungen bei).
4. und last but not least, muss dann die ZOV in elektronischer Form noch mal bestätigt werden (das heißt dann Zuordnungsermächtigung, ZOE).
Haltet euch fest: Die LRVs müssen derzeit in zweifacher Ausführung ausgedruckt, unterschrieben und mit der Post versandt werden. Netzbetreiber senden uns diese oft, aber blanko, ohne ihre eigene Unterschrift, so unterzeichnen wir, senden zurück und bekommen dann ein unterschriebenes Exemplar zurück. So ist diese Menge Papier unnötig doppelt auf dem Weg. Unser armer Postbote ist tatsächlich gegen Ende letzten Jahres verzweifelt. Da haben wir über Wochen hinweg täglich eine ganze Kiste mit fetten schweren A4 Umschlägen bekommen. Und natürlich dann jeden Tag auch wieder abgeschickt.
Wenn wir daran denken, was das an Zeit, Papier und Porto kostet, wird uns jedes Mal schlecht. Aber was noch schlechter an der ganzen Sache ist: bei dem Prozess kann sich ein Netzbetreiber so lange Zeit lassen, wie er möchte. Bei den meisten geht es relativ schnell, aber wir hatten schon Fälle, in denen Netzbetreiber ganze vier Monate nicht auf unsere Anfragen reagiert haben. Was heißt das denn konkret? Dass Kunden, im betroffenen Postleitzahlengebiet wohnen, einfach mal vier Monate warten müssen, bevor wir, 4hundred, den Wechsel überhaupt im System einstellen können.
Noch seltsamer: Das sind alles Standardverträge, von der Bundesnetzagentur vorgegeben. Warum muss das einer doppelt ausdrucken, mit der Post verschicken und abheften??? Inzwischen haben wir eine ganze Wand voll Vertragsreiter. Hier kannst Du sehen, wie das auf dem Boden ausgebreitet so ausschaut (irgendwann wurden die Stapel zu hoch und wir mussten alphabetisch ordnen und abheften).
Zum Glück gibt es aber das Licht am Ende des Tunnels. Wir haben uns durch den LRV Dschungel schon fast durchgekämpft. In 95% Deutschlands läuft für 4hundred Kunden jetzt alles ganz normal. Das heißt, für die meisten unserer Kunden ist alles in Ordnung – und wir sind stolz, dass sie einen unkomplizierten Wechsel haben – so, wie es sein soll.
Das Schöne ist, dieser Trend geht weiter bergauf. Wir hören von mehr und mehr Kunden, wie sehr ihnen unser Konzept am Herzen liegt. Wie toll sie es finden, dass man einfach dazugehört, dass man bei uns wirklich mitmachen kann.
Liebe Community, wir freuen uns, dass Ihr da seid! Wir freuen uns über jede Anregung, jede Frage, jede Idee. So machen wir gemeinsam nicht nur 4hundred, sondern den Energiemarkt
Deutschlands besser. Ihr macht den Unterschied. Ihr tragt dazu bei, dass Wissen geteilt wird, dass Erfahrungen ans Licht kommen und dass wir als 4hundred uns nicht hinter irgendeiner Fassade verstecken können. Wir halten uns nur (bei den Forumsdiskussionen) im Hintergrund. Denn hier geht es um Euch!
Liebe Grüße,
Ilona Ludewig & Andrew Mack